Die Entwicklung der Szenarien erfolgt über zwei ko-kreative, von erfahrenen Moderatoren gestaltete und von Expert*innen begleitete Workshops. Die Workshops sind Teil des vom Umweltbundesamt geförderten Projektes „Entwicklung des zukünftigen Wasserbedarfs in verschiedenen Sektoren - Bestimmungsmethoden, Projektionen und Szenarien“. Das Projekt wird durchgeführt von dem Konsortium bestehend aus Fresh Thoughts Consulting (Leitung), Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Ruhr-Universität Bochum und NetPlus BV. (Weitere Informationen zum Projekt können dem Projektsteckbrief entnommen werden). Der erste Workshop findet am 1./2. April 2025 in Berlin statt.

Hintergrund

Der Klimawandel wirkt sich in Deutschland auf die nutzbaren Wasserressourcen und deren regionale und saisonale Verteilung aus. Auch die Wassergewinnung und –nutzung sind von klimatischen Bedingungen beeinflusst und unterliegen darüber hinaus sozioökonomischen Entwicklungen. Diese Veränderungen sind eine Herausforderung für die Wasserwirtschaft.

Die im Jahr 2023 verabschiedete Nationale Wasserstrategie hat zum Ziel, den naturnahen Wasserhaushalt zu schützen, wiederherzustellen, langfristig und dauerhaft zu sichern sowie Wasserknappheit und Zielkonflikten vorzubeugen. Für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen und die Weiterentwicklung von Steuerungsinstrumenten sind sowohl Kenntnisse über die tatsächlichen derzeitigen Wasserentnahmen als auch über mögliche zukünftige Entwicklungen der Wasserbedarfe erforderlich. Die Wasserbedarfe werden neben wirtschaftspolitischen Entscheidungen zum Beispiel durch technologische Neuerungen, den demografischen Wandel und durch Maßnahmen zur Klimaanpassung sowie zum Klimaschutz beeinflusst.

Derzeit sind zukünftige Wasserbedarfe auf Bundes- und Länderebene nicht hinreichend bekannt, wodurch potenzielle Entwicklungen möglicherweise nicht oder nur unzureichend und uneinheitlich bei der Bewirtschaftung der Wasserressourcen in Betracht gezogen werden.

Szenarienentwicklung

Ihre Mitwirkung ist uns wichtig. Mit Ihrer Unterstützung wollen wir in zwei Workshops in Ko-Kreation Szenarien erarbeiten, die die zukünftigen Entwicklungen der Wasserbedarfe in Deutschland abbilden. Um die ganze Breite der zukünftigen Bedarfe abzudecken, laden wir Sie und eine Auswahl an Fachteilnehmer*innen aus den Sektoren öffentliche Wasserversorgung, Landwirtschaft, Energie, Industrie, Tourismus und Forschung ein.

Hierbei schließen wir an den internationalen Szenario-Rahmen des Weltklimarates an. Zusätzlich werden Erkenntnisse aus neuen Vorausschau-Prozessen und relevanten Studien einbezogen. Die mit Ihnen erarbeiteten qualitativen Szenario-Narrative werden dann in Modelle eingespeist, um nach weiteren Abstimmungen mit Ihnen im Rahmen des zweiten Workshops die Wasserbedarfe der jeweiligen Szenarios zu quantifizieren. Ziel ist die Schaffung von kombinierten qualitativ-quantitativen Referenz-Szenarien, die im Anschluss auch lokal und regional zur Bestimmung der Wasserbedarfe verwendet werden können. Dieses Ziel möchten wir mit Ihnen in zwei Szenario-Workshops erreichen.

Die Workshops sind interaktiv, bieten Zugang zu aktuellen Informationen und wissenschaftlichen Einsichten zur Wasserbedarfsabschätzung und schaffen auch gute Gelegenheiten zum Netzwerken. Mit Ihrer Teilnahme entwickeln Sie zugleich ein tiefgreifendes Verständnis für die Szenarien, die eine Grundlage für Politikgestaltung zum Wasserbedarf schaffen werden.

Im Zuge der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel beginnen parallel zu unserem Projekt die Arbeiten zur Klimarisikoanalyse (KRA) 2028 des Bundes unter Federführung des UBA und im Rahmen des Behördennetzwerks Anpassung an den Klimawandel. Für die KRA werden ebenfalls sozioökonomische Szenarien für alle Handlungsfelder entwickelt werden, um die Auswirkungen des Klimawandels auf Deutschland bis 2050 abschätzen zu können. Die in unserem Projekt durchgeführten Arbeiten zu Wasserbedarfsszenarien werden in die KRA einfließen.

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